Langfristige Projekte

Unsere langfristigen Projekte unterstützen die Inklusion in unterschiedlichen Lebensbereichen, vom Wohnen, über die Arbeitswelt bis Wahlen. Und sie helfen, wichtige Themen in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Das neueste Projekt „Inklusives Wohnen in Bayern stärken“ ist eine Herzensangelegenheit, denn nur so gelingt Inklusion in die Gesellschaft. Ein Erfolgsprojekt mit bereits langer Geschichte ist die Auszeichnung „JobErfolg“. Ein weiteres Fokusthema sind barrierefreie Wahlen!

Inklusionspreis „JobErfolg“ 

Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, zahlt sich aus: mit wirtschaftlichem Erfolg und mit gesteigerter Aufmerksamkeit für den Arbeitgeber. Dafür sorgt auch der Inklusionspreis „JobErfolg – Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz“. Der Bayerische Behindertenbeauftragte und das Arbeitsministerium verleihen die Auszeichnung seit 2005. Ausgezeichnet werden Arbeitgeber in Bayern, die Inklusion herausragend und beispielhaft (vor-)leben. Die Preisverleihung findet alle zwei Jahre statt.

Verleiht gemeinsam mit dem Arbeitsministerium den Inklusionspreis JobErfolg: Bayerns Behindertenbeauftragter Holger Kiesel. 

Bewerben können sich Arbeitgeber in Bayern, die 

  • Inklusion als Erfolgsfaktor sehen und leben und  
  • mit innovativen Projekten bzw. Konzepten die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Betrieben ermöglichen oder für die Beschäftigten maßgeblich erleichtern.  

Ausgeschlossen sind Betriebe, deren Geschäftszweck primär die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ist (zum Beispiel Inklusionsbetriebe) sowie Unternehmen mit Außenarbeitsplätzen für Beschäftigte einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) oder bei anderen Leistungsanbietern.  

Vorschläge durch Dritte: Sie finden, ein Unternehmen ist ein starkes Vorbild für eine inklusive Arbeitswelt? Auch Außenstehende können Betriebe vorschlagen! 

Der „JobErfolg“ wird in den Kategorien Privatwirtschaft, Öffentlicher Dienst,  Ehren- und Innovationspreis verliehen. 

In der Jury sitzen der Behindertenbeauftragte sowie Mitarbeitende des Arbeits- und des Finanzministeriums, der Unternehmens- und Sozialverbände, der Gewerkschaften, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer, der kommunalen Spitzenverbände, der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen, der obersten Landesbehörden des Freistaats Bayern sowie dem Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung. 

„JobErfolg“ & berufliche Inklusion: mehr erfahren! 

Das ZBFS informiert über die Teilnahmebedingungen und stellt Preisträger in Videos vor. 

„JobErfolg“-Infos und Preisträger: zum ZBFS

Arbeitsgruppe Barrierefreie Wahlen

Seit Sommer 2019 dürfen nun endlich alle Menschen mit Betreuung in allen Angelegenheiten wählen gehen. Das gibt noch mehr Motivation, die Teilhabe an diesem wichtigen, demokratischen Prozess zu stärken. Leider fehlt es unter anderem noch an barrierefreien Informationen und auch barrierefreien Wahllokalen. Um die bayerische Staatsregierung hier gut zu beraten, hat der Beauftragte die Arbeitsgruppe „Barrierefreie Wahlen“ ins Leben gerufen. Ziel der Arbeitsgruppe ist die konstante Verbesserung der Barrierefreiheit bei den Wahlen. Und ganz konkret geht es um die Landtagswahl 2023, deren Wahlzettel nun auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigung barrierefrei werden sollen.  

Unser erstes Projekt: Infos für Wahlhelfer-Teams 

Abbildung des Faltblatts „Barrierefreie Wahllokale“.

Wie sollte ein Wahlraum barrierefrei gestaltet werden? Wie können Wahlhelferinnen und Wahlhelfer Menschen mit Behinderung beim Wahlvorgang unterstützen? Antworten auf diese Fragen gibt das Faltblatt „Barrierefreie Wahllokale und Verhaltenstipps für Wahlhelfer“.  

Faltblatt „Barrierefreie Wahllokale“ (PDF) herunterladen. Sie können das Faltblatt auch kostenlos bei uns in der Geschäftsstelle anfordern.  

Wer sitzt in der Projektgruppe? 

In der Projektgruppe aktiv sind der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund, das Büro für Leichte Sprache „sags einfach“, der KJF, die Netzwerkfrauen Bayern, der Lebenshilfe Landesverband Bayern, der VKIB und der Landesverband Bayern der Schwerhörigen u. Ertaubten. 

Barrierefreie Landtags- und Bezirkstagswahlen 2023 

Im Herbst 2023 finden in Bayern die Landtags- und Bezirkswahlen statt. Der Landtag und die sieben Bezirke in Bayernentscheidet über viele Gesetze (Landtag) und Verwendung von Steuergeldern (Landtag und Bezirke), die Menschen mit Behinderung direkt betreffen. Es ist also sehr wichtig, dass so viele Menschen wie möglich wählen gehen und das auch können. Zu einer Wahl gehört es gut über die Kandidaten, aber auch den Wahlvorgang informiert zu sein. Wir möchten Sie dabei unterstützen. 

Abbildung der „Wahl-Hilfe-Hefte“.

Leichte Sprache: Das Wahl-Hilfe-Heft wird auch für die Landtags- und Bezirkswahlen erstellt. Sobald es fertig ist, können es hier herunterladen oder bei der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit bestellen.  

Der Bundestag informiert in Gebärdensprachvideos über seine Arbeit und die Wahlen.

Zum DGS-Video „Der Bundestag: Herz der Demokratie“

Zum DGS-Video „Bundestagswahl 2021

Der Bundeswahlleiter informiert Menschen mit Behinderung über ihre Rechte, Hilfspersonen und Hilfsmittel bei Wahlen. 

Barrierefrei wählen: zu den Infos des Bundeswahlleiters

Informationen vom Bundeswahlleiter und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zur barrierefreien Wahl.

Barrierefreiheit im Wahllokal: Das Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit bietet einen Flyer für Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sowie eine Infobroschüre mit praktischer Checkliste für Gemeinden. Herunterladen können Sie die PDFs auf der Website einfachmachen des Bundessozialministeriums: 

Barrierefrei wählen: Infos für Gemeinden und Wahlhelferinnen und Wahlhelfer

Projekt "Inklusives Wohnen in Bayern stärken"

Gemeinsame Wohnprojekten von Menschen mit UND ohne Behinderung gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine inklusive Gesellschaft. Das Gespräch am Briefkasten, gemeinsames Kochen und Essen, Filmabende, Spieleabende oder Hinterhoffeste baut Barrieren ab und gibt Menschen mit Behinderung die Möglichkeit selbstbestimmt zu leben. Gemeinsam mit dem Verein WOHN:SINN (Link) - Bündnis für inklusives Wohnen e.V. und der Aktion Mensch haben wir das Projekt „Inklusives Wohnen in Bayern stärken“ ins Leben gerufen. Seit Juli 2022 arbeiten wir in sechs Arbeitsgruppen zu den wichtigsten Themen, um inklusives Wohnen in Bayern leichter und attraktiver zu machen.

Logo des Projekts: Ein blau-grüner Farbklecks in der Mitte mit der Beschriftung "Das Projekt Inklusives Wohnen in Bayern stärken", im Uhrzeigersinn in den Ecken die Logos des Projekts Wohn:Sinn, des Bayerischen Behindertenbeauftragten, der Aktion Mensch und des Bayerischen Sozialministeriums

Das Projekt „Inklusives Wohnen in Bayern stärken“ hat viele engagierte Partner

In Bayern gibt es bereits eine Reihe innovativer und inklusiver Wohnprojekte. Sie machen vor, wie Menschen mit Behinderung ganz selbstverständlich in der Mitte der Gesellschaft leben können. Jedoch gibt es nach wie vor viele Hürden und braucht enorm viel Kraft, um so ein Projekt auf die Beine zu stellen. Ziele des Projektes sind

1. Ein nachhaltiges Netzwerk bauen

2. Eine Kampagnenwebseitezu inklusivem Wohnen

3. Ein Katalog politischer Handlungsempfehlungen

Wir wollen in 6 Arbeitsgruppen herausfinden, wie das Angebot für alle leichter zugänglich gemacht werden kann. Diese sind:

1. Änderungsbedarf am Pflege-Wohn-Qualitäts-Gesetz (PfleWoqG)

2. Konzeption einer Fachstelle für inklusives Wohnen in Bayern

3. Nutzung des Persönlichen Budgets erleichtern

4. Schaffung & Förderung von geeignetem Wohnraum

5. Personenzentrierte Angebotsentwicklung in der Behindertenhilfe fördern

6. Verbesserung der Vergabe von R-Wohnungen

Das Team von WOHN:SINN und die Geschäftsstelle vom Bayerischen Behindertenbeauftragten koordinieren das Projekt und leiten die Arbeitsgruppen. Im Steuerungskreis sitzen 25 Personen, welche die Informationen aus den Projekten zusammentragen, die Ziele definieren und in den Arbeitsgruppen teilnehmen. In den Arbeitsgruppen sitzen Verbände von Menschen mit Behinderung, Bayerns inklusives Wohnen Experten (z.B. Angehörige, Bewohnerinnen und Bewohner inklusiver Projekte), aber auch Kostenträger und natürlich Ministerien und die Wohnungsbaugesellschaften. Sie möchten mitmachen? Melden Sie sich gerne bei uns!

Im Juli 2023 wurden nun die Empfehlungen und Forderungen von dem Projekt gemeinsam verabschiedet.

Forderungskatalog zum Inklusiven Wohnen (PDF, barrierefrei)

Forderungskatalog zum Inklusiven Wohnen (PDF, Leichte Sprache, barrierefrei)

Forderungskatalog zum Inklusiven Wohnen bei YouTube (DGS-Video)

 

Im Rahmen der Projektgruppe zum persönlichen Budget wurde zudem eine Forschungsarbeit erstellt, deren Ergebnisse auf der Projektseite heruntergeladen werden können:

Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews auf der Projektseite von WOHN:Sinn

Road Trip Inklusive Modellregionen

Die UN-Behindertenrechtskonvention, die die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 ratifiziert hat, legt u. a. einen Fokus auf das Recht auf inklusive Bildung (Art. 24). In Bayern wurde nicht zuletzt aus diesem Anlass die Initiative „Inklusive Regionen“ in allen sieben Regierungsbezirken gestartet. Ziel ist die Weiterentwicklung der örtlichen Bildungsangebote in einer bereichsübergreifenden Perspektive in Hinblick auf die Bedarfe von Kindern mit Behinderung. Dabei wurden Gebiete mit ganz unterschiedlichen geografischen, ökonomischen und strukturellen Hintergründen in allen bayerischen Regierungsbezirken ausgewählt, um inklusive Konzepte in den diversen Regionen Bayerns zu erproben. Während einer Besuchsreihe hat sich der Bayerische Behindertenbeauftragte auf den Weg gemacht, alle acht Modellregionen zu besuchen und vor Ort über die Projekte und Entwicklungen zu sprechen.

Der Besuch in der Modellregion Landshut wurde von einem Kamerateam begleitet. Neben den Besuchen eines Kindergartens und einer Schule gab es viele Highlights, darunter eine Stadtführung in Einfacher Sprache und ein Zusammentreffen mit den Fußballern vom Team Bananenflanke. Der Filmbeitrag kann auf dem YouTube-Kanal des Beauftragten in verschiedenen barrierefreien Formaten angesehen werden.

YouTube-Video: Holger Kiesel vor Ort in Landshut (DGS)

Die gesammelten Eindrücke Beobachtungen des Beauftragten aus allen Inklusiven Modellregionen liegen zudem in Form eines Berichts vor, der hier heruntergeladen werden kann:

Bericht zum Road Trip Inklusive Modellregionen (PDF, barrierefrei)